Arbeiten (Auswahl)
Adolf Bierbrauer Die Welt denkt es sei ein Spaß. Während der Maler ohne Pinsel malt, gerät die Welt aus den Fugen und doch bleibt zusammen, was zusammen gehört.
Acyl auf Leinwand
160cm x 200 cm
2008
Adolf Bierbrauer Der elefantöse Tobsuchtsanfall
Bronze
braun patiniert
24 cm x 11 cm, x 20 cm
2002
Adolf Bierbrauer Engel mit Raclette-Spieß
Ton und Metallspieß
28 cm x 19 x 14 cm
1999
Adolf Bierbrauer „Interim”
160 cm x 160 cm
Acryl auf Leinwand
1999
( Privatsammlung Düsseldorf-Oberkassel)
Adolf Bierbrauer Fall F. (Hypnosebild)
Gouache, 30 cm x 21 cm, 1953
Adolf Bierbrauer Fall F. (Hypnosebild)
Gouache
21 cm x 30 cm
1953
PIONIER DER SOZIALEN SKULPTUR
Adolf Bierbrauer, eigentlich Adolf Karl Bierbrauer, 1915 in Düsseldorf geboren – 2012 in Ratingen gestorben.
Er war Zeitgenosse und Nachbar von Joseph Beuys in Düsseldorf-Oberkassel. Beide kannten sich.
Bekannt wurde er mit seinen Hypnose Bildern aus den späten 40er und frühen 50er Jahren. Mit diesen Arbeiten (s.oben) wird er zum Pionier der Konzeptkunst und der sozialen Skulptur. Damit wird er auch zu einem der ersten Künstler weltweit, dem es gelingt, partizipatorische Kunst als wesentliches Element in seine Arbeiten einzubeziehen. Er wird damit auch ein Pionier der Maltherapie und der Idee, Menschen mittels Hypnose zu heilen.
Bierbrauer als Künstler und Arzt trainiert, malt in den Jahren 1949 bis 1954 Bilder nach den Schilderungen der seiner Patienten / Rezipienten unter Trancezustand /Hypnose erschienenen Bilder. Zuvor hatte er sie veranlasst, mit Farben auf Papier zu malen, damit sie daraufhin in Farbe träumen könnnen.
Der Patient wird also zum Teil des Kunstwerks (daher partizipartorische Kunst) Nach Erwachen bespricht Bierbrauer mit seinen Patienten / Betrachtern die nach ihren Visionen gemalten Bilder. Ein außergewöhnlicher künstlerischer Ansatz für die neue Zeit nach dem 2. Weltkrieg in der damailigen europäischen zeitgenössischen Kunst. Er ist bisher einmalig geblieben.
Seinen Widerhall findet der Bierbrauersche Ansatz in der Sozialen Plastik von Joseph Beuys, den dieser erst im Jahr 1967 formuliert.
Mit seinen ab den 60er Jahren somnambulen informellen Arbeiten und seinen Skulpturen aus Ton unter Verwendung verschiedener Materialien ging A. Bierbrauer der Frage nach, wie entsteht Kunst im künstlerischen Prozess und wo kommt die Kunst her. Diese Arbeiten sind in ihrer Ausdrucksform und ihrer Bildsprache dem neuen deutschen abstrakten Expressionismus zuzuordnen. Titel der Werke werden mit Wort – oder Satzschöpfungen zu neuen akustischen und bildlichen Erlebnissen vereint.
Will man seine somnambulen Arbeiten kunsthistorisch einordnen, so bewegen sie sich in ihrer Ausdruckskraft und Technik zwischen Arbeiten von Jackson Pollock mit seinen Drippings oder dem Action Painting und Arbeiten der jüngeren Generation von Michel Basquiat, Keith Haring bis A.R. Penck oder Jonathan Meese. Parallelen und Ähnlichkeiten Bierbrauerschen Schaffens finden sich auch im Werk des international renommierten und geschätzen Künstlers Thomas Schütte.
Im Jahre 2015 waren Werke von A.Bierbrauer auf einem Collateralevent der 56. Kunstbiennale in Venedig zu sehen.