Sequenzen
Eröffnung:
Donnerstag, 23. Juni 2022, 18 – 21 Uhr
Ausstellung: 24. 6. – 24.7.2022
Besichtigung nach Vereinbarung
Grupellostr. 8
40210 Düsseldorf
Stefan Ettlinger ist ein Multikünstler, der nicht nur ein großer Maler ist, sondern auch Musiker, Performer und Mitglied der in den 80er Jahren gegründeten und heute als „kult“angesehenen Künstlergruppe „Anarchistischen Gummizelle“ (AGZ-s. wikipedia). Noch bis zum 7.8.2022 sind in der Skulpturenhalle Neuss von Thomas Schütte die Arbeiten des 1992 verstorbenen Künstlers Bertram Jesdinsky zu sehen.
Mit ihm, Heinz Hausmann, Thorsten Ebeling, Otto Müller und Uli Sappok gründeten sie als Studenten der Kunstakademie Düsseldorf diese Künstlergruppe Anarchistische Gummizelle (AGZ). Sie wurde in den 80er Jahren deutschlandweit als Performancegruppe bekannt. Am Samstag 25.6.2022 zeigt die Filmwerkstadt aus den 80er Jahren entstandene Filme des Künstlerkollektivs ab 20 Uhr.
Stefan Ettlinger zeigt in meinen Räumen unter dem Titel „Sequenzen“ eine Auswahl an großformatigen Arbeiten aus dieser Serie, die in den Jahren 2020/2021 entstanden sind. Gleichzeitig präsentieren wir den Katalog mit sämtlichen Arbeiten.
Stefan Ettlinger – Sequenzen, Hrsg. M. Leyer-Pritzkow, deutsch/englisch, 2022, ISBN 978-3-9823565-5-6, € 18,95 bei Buchhandlung Walter König im Gebäude der Kunsthalle zu erwerben oder direkt per Email beim Unterzeichner bestellen.
Seine neuen Bilder sind comichaft aufgebaute Bildabfolgen. Sie lassen kein defintiv definiertes Einzelbild mehr erkennen. Der Betrachter taucht in einen aus Filmstills basierenden „Fundus der televisonären Bewegtbilderei“ ein, in eine Bildabfolge, die in ein spannendes geschichtenreiches narratives nicht decodierbares Bilderensemble , dass sich auch bei größten Bemühungen nicht eindeutig auflösen lässt. Diese Wirkung ist von Stefan Ettlinger Teil seines individuell malerischen Konzepts.
Es zeigt uns, seine Malerei als Metapher auf das Leben, auf einen atemberaubenden immer schnellerablaufenden Prozess, der in Teilen Eigendynamiken entwickelt, deren Auswirkungen nicht mehr einschätzbar sind. Analog zu unserem Zeitalter des Bilderrrausches, das nur noch als Abfolge nicht verstehbarer Prozesse identifiziert wird. Das Comic als Transporter ins neue Millineum – die Malerei als ein Feststeller – als Innehalter der Gegenwart.
Wir freuen uns über Ihren Besuch.
Mit sehr freundlichen Grüßen
Martin Leyer-Pritzkow